Magister LM
Schriftgestaltung
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Mozartfests in Würzburg gestaltete ich im Rahmen eines Semesterprojektes eine Schrift zu Wolfgang Amadeus Mozart. Im Vorfeld des Entwurfs beschäftigte ich mich mit einer der wichtigsten Personen in Mozarts Leben – seinem Vater Johann Georg Leopold Mozart. Meine Schrift will Leopold Mozarts Charakter und sein Leben in möglichst vielen Facetten widerspiegeln. Leopold Mozart – gebürtiger Augsburger, der für sein Studium nach Salzburg zog – war ein gebildeter Mann und interessierte sich u.a. für Mathematik, Sprachen wie Latein und Italienisch, Geschichte und Literatur. Seinen Abschluss machte er in Philosophie und lernte während seines Studiums noch Geige. Leopold war diszipliniert und geradlinig, daher habe ich mich für eine klassizistische Antiqua entschieden.
Nach dem Studium stieg er vom Geiger und Kammerdiener des Salzburger Domherren bis zum Vizekapellmeister auf. Eines seiner Stücke, die »musikalische Schlittenfahrt«, wurde schnell weithin bekannt. Nebenbei besaß er seine eigene Violienschule, in der er junge Geiger unterrichtete. Diese Stabilität in seinem Leben spiegelt auch die gerade Schattenachse in meiner Schrift wieder. Symmetrische, feine Serifen und ein eleganter Strichstärkenkontrast verstärken diese Eigenschaft. Die gute Lesbarkeit machen die Schrift »Magister LM« funktional und vielseitig einsetzbar.
Leopold Mozart heiratete seine Frau Anna Maria Pertl aus Liebe. Sie hatten sieben Kinder, wobei nur zwei das Erwachsenenalter erreichten – beide bekannte musikalische Wunderkinder: Maria Anna »Nannerl« und Wolfgang Amadeus »Wolferl«. Für seine beiden Kinder gab er sein bisheriges Leben auf. Von nun machte er es sich zur Lebensaufgabe, das immense Talent seines Sohnes zu fördern. Auf diversen Reisen und Kutschfahrten durchs ganze Land schrieb er die diktierten Noten von »Wolferl« nieder. Darüber hinaus lehrte er ihn Latein, Italienisch und seine heißgeliebte Mathematik.
Diese liebevolle Hingabe zu seinen Kindern soll auch in Headlinegrößen in meiner Schrift erkennbar sein. Daher entschied ich mich für sehr viele Details. Die Abstriche und Tropfen weisen eine besondere Form auf – es finden sich leichte Diagonalen im e, k , K und R, offene Formen und besondere Abschlüsse. Die Kopfserifen und Sporne sind immer fein gekehlt. Bei manchen Großbuchstaben finden sich Diagonalen, die über die Form hinausragen. Bei näherem Hinsehen erkennt man auch kleine asymmetrische Kanten. Alle ihre Besonderheiten und Eigenheiten machen die Schrift »Magister LM« einzigartig und modern.